Auf dem vergangenen Kreisparteitag wählten alle FDP Ortsverbände aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein den FDP-Bundestagskandidaten für die bevorstehende Wahl in 2021.

Der Kandidat, der seitens des Kreisvorstandes einstimmig ins Rennen um die Bundestagskandidatur geschickt wurde, heißt Andreas Weigel. Der erst 29 jährige FDP-Ortsvorsitzende ist schon weit über die Grenzen des Kreises bekannt und möchte seine liberalen Überzeugungen im künftigen Bundestag vertreten. Weigel wurde von allen Ortsverbänden unterstützt und erfuhr auf dem Kreisparteitag überwältigende Zustimmung.

Chancenland Deutschland

In seiner Vorstellungsrede stellte er vier wesentlichen Themengebiete vor, die für die Bundestagswahl im kommenden Jahr im Mittelpunkt seines Wahlkampfes stehen werden: Bildung, Digitalisierung, Bürgerschaftliches Engagement und natürlich Wirtschaft und Forschung. Alle vier Themen sind eng mit seiner persönlichen Biografie verbunden. Als Absolvent der Wilnsdorfer Hauptschule schaffte er erfolgreich ein Masterstudium der Wirtschaftsinformatik und promoviert aktuell parallel zu seiner Arbeit bei einem heimischen Maschinenbauer. Im Unternehmen verantwortet er eine Stabstelle für die Digitale Transformation. „Ich habe also einiges über das Bildungssystem in Deutschland im Eigenversuch erfahren. Mein Bildungsweg hat mir immer wieder Chancen der Weiterbildung eröffnet. Deutschland ist ein Chancenland und muss dort, wo dieser Anspruch hakt, nachgebessert werden.“ Chancen heißen für Liberale übrigens nicht, dass alle gleichzeitig ins Ziel kommen müssen. Entscheidend sind gleiche und faire Bedingungen am Start zu schaffen. „Wir Freie Demokraten haben Leistungsbereitschaft in unserer DNA. Auch der Mut zum digitalen Neudenken ist in der Partei nicht erst seit Corona extrem ausgeprägt.“

In der Aussprache mit den Delegierten erklärt Andreas Weigel auch die Chancen der Digitalisierung, die von der aktuellen Bundesregierung im Digitalpakt richtig erkannt, aber noch nicht umgesetzt worden sind. „Digitalisierung und die damit verbunden Herausforderungen haben durch COVID-19 rasant an Schnelligkeit gewonnen. Es ist nun an uns diese Dinge als Chance zu verstehen. Wir müssen uns die Frage stellen, was hat digital sehr gut funktioniert und sollte daher digital verstetigt werden. Aber auch auf der anderen Seite, welche Dinge können wir besser physisch und von Mensch zu Mensch erledigen.“ Digitale Transformation ist für die FDP kein Selbstzweck, sondern sollte immer dann eingesetzt werden, wenn es einen Mehrwert für den einzelnen und die Gesellschaft bietet. Ganz konkret so Weigel: „Der digitale Behördengang muss zwingend optimiert und digital ausgebaut werden, jedoch der zwischenmenschliche Austausch unter Freunden oder Geschäftspartnern bedarf keiner grundsätzlichen Digitalisierung.“

Bürgerschaftliche Engagement ist dem Kandidaten ebenfalls außerordentlich wichtig. Andreas Weigel machte deutlich, dass die Gesellschaft mehr denn je auf das Engagement der Bürgerinnen und Bürger angewiesen ist. Durch COVID-19 habe man deutlich gesehen, wozu unsere Gesellschaft im positiven fähig ist. Es wurden Einkäufe für die Nachbarin oder den Nachbarn erledigt, die dies in Zeiten des Lock-Downs nicht konnten. „In der Krise sehe ich häufig, dass es, übrigens ganz im Sinne des liberalen Gedankens, eine breite Bereitschaft für bürgerliches, ehrenamtliches Engagement gibt. Und genau diese Bereitschaft gilt es in die Zeit nach der Krise mitzunehmen“, betont der Wilnsdorfer.