FDP-Fraktion im Kreistag arbeitet nicht mehr mit Andreas Klein
Die FDP-Fraktion im Kreistag und Andreas Klein gehen zukünftig getrennte Wege. Der Streit von Klein innerhalb der Fraktion im Rat der Gemeinde Wilnsdorf der Bürger für Wilnsdorf und FDP (BfW-FDP-Fraktion) hat sich damit auf den Kreistag ausgewirkt. Neben Fraktionschef Guido Müller wird weiterhin der FDP-Kreisvorsitzende Peter Hanke im Kreistag für die Liberalen sprechen. Zusammen mit dem ehemaligen AfD-Mitglied Martin Schwarzer gründet Andreas Klein hingegen wohl auch auf Kreisebene eine eigene Fraktion. Eigentlich hätte er sein Mandat im nächsten Jahr an den Erndtebrücker Carsten Weiand abgetreten, so war es jedenfalls zu Beginn der Wahlperiode vereinbart. In der Aussprache teilte Klein Kreisvorstand und Fraktion mit, dass er das Mandat als Kompensation seiner finanziellen Verluste in Wilnsdorf mitnehmen werde. Der Streit dort hat tiefe Gräben gerissen. Die BfW-FDP-Fraktion sprach ihm einstimmig das Misstrauen aus. Klein verlor den Status als Fraktionsvorsitzender und damit auch die entsprechenden Aufwandsentschädigungen (doppelter Satz eines normalen Gemeinderatsmitglieds).
Moralisch schlichtweg unredlich
„Bedauerlich, dass die Ereignisse in Wilnsdorf letztlich auch unsere Kreistagsfraktion treffen. Ich habe sogar großes Verständnis dafür, dass bspw. jemand, der seiner Partei den Rücken kehrt, trotzdem sein Direktmandat behält. Im vorliegenden Fall erhielt Andreas Klein sein Kreistagsmandat jedoch über die Liste der Freien Demokraten. Fühlt man sich in einer anderen Partei besser aufgehoben, dann sollte man aus meiner Sicht auch das Format und die Fairness haben, das über die ehemalige Partei erhaltene Mandat zurückzugeben. Auch wenn es rechtlich möglich ist, ein solches Mandat zu behalten, so empfinde ich es moralisch schlichtweg als unredlich“, so der Kreisvorsitzende und stv. Fraktionsvorsitzende Peter Hanke.
Ehrverletzung ist nicht entschuldbar
Deutlich gelassener reagiert der Fraktionsvorsitzende Guido Müller: „Staub abklopfen, aufsteigen und weiterreiten. Das lernt man in der Politik. Traurig ist aber schon, wenn man sich nicht an Absprachen hält, denn die gelten für mich als Ehrensache und Ehrverletzung ist für mich nicht entschuldbar, dann passt es nicht mehr mit der Zusammenarbeit. Inhaltlich gab es allerdings keinen Dissens. Deshalb wünsche ich ihm viel Glück, mit dieser Entscheidung muss er klarkommen.“ Innerhalb der FDP verändert sich durch seinen Fortgang wenig. Die Fraktion erhält zwar etwas weniger finanzielle Unterstützung seitens des Kreises, aber das wurde bereits durch Einsparungen kompensiert.